Mozarts Violinsonate KV 379 hingegen ist ein in der Satzreihenfolge ein wenig gegen den Strich gebürstetes Stück. Der dramatische, aufgewühlte Satz, der normalerweise eine Sonate eröffnet, kommt hier erst an zweiter Stelle, während der üblich folgende langsame Satz an die erste Stelle gerückt ist. Wie das Gassenhauertrio beendet auch Mozart diese Violinsonate mit einem Variationssatz, aber viel ruhiger, gemäßigter als Beethoven. Nur ganz am Schluß blitzt ein wenig vom großen Humor des Salzburgers auf.
Ein Grund für die bewusst ungewohnte Anlage des Werkes dürfte darin liegen, dass Mozart sich während der Entstehungszeit (um ca. 1780) unter recht dramatischen Umständen – die ihn sicherlich auch emotional belasteten – von seinem bisherigen Arbeitgeber, dem Erzbischof von Salzburg trennte.
© Philipp Kronbichler
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